Musik und Literatur in den eigenen vier Wänden

02. Januar 2009 | Lippische Landeszeitung | Katharina Pavlustyk

Neuer Spielplan von „Kunst im Zimmer“

Detmold/Spork-Eichholz (kpa). Ein Forum für Künstler und Kunstinteressierte – mit diesem Gedanken öffneten Anke Drewes und ihr Mann Peter Fertl vor etwa acht Jahren ihr Haus für Besucher. Seit einigen Monaten mischt auch Schauspielerin Grit Asperger bei „Kunst im Zimmer“ mit, das für 2009 einen neuen Spielplan bereit hält. Asperger und Drewes sind kreative Köpfe. Das Team sprüht voller Tatendrang und Ideen, die bei „Kunst im Zimmer“ realisiert werden. Für die kommenden Monate haben die Schauspielerin und die Kostüm- und Bühnenbildnerin, die sich am Detmolder Landestheater kennen lernten, einen Spielplan erarbeitet, um Musik, Literatur und Kunst in die eigenen vier Wände und Besuchern näher zu bringen.

Mit einer Lesung am Samstag, 24. Januar, startet das Projekt in das Jahr 2009. Ab 19.30 Uhr lesen Grit Asperger und Joachim Ruczynski mit viel Humor und Tiefgang aus dem Buch „Love Letters“ von Albert Ramsdell Gurney und machen zwei Leben in Form von Briefen lebendig.

Wer in andere Rollen schlüpfen und verschiedene Facetten der Wahrnehmung entdecken möchte, kann bei zwei Theater-Workshops im Februar und März mitmachen. Mit Alltagsgeschichten wird Grit Asperger zu Improvisation und Zusammenspiel verhelfen, und aus den Teilnehmern Kreativität und Spontanität herauszukitzeln.

Mit seinem „Jungen Forum“ will „Kunst im Zimmer“ im Frühjahr auch jungen Talenten die Möglichkeit geben, sich vor einem Publikum auszuprobieren, wie Anke Drewes erklärt. Deswegen sei sie ständig auf der Suche nach jungen Leuten, die singen, schreiben, Musik oder Theater machen.

Als das Highlight des Veranstaltungskalenders sehen Asperger und Drewes den Auftritt des „Consortium Cannibalis“ im Mai. Sprecher und Musiker Matthias Wilhelm wird Texte von Hans Carl Artmann lesen und musikalisch begleiten, während Illustrator und Bühnenbildner Rainer Nummer passend dazu Spontanimprovisationen liefert.

Ob Musikmatinee im September, Kulturfrühstück im Oktober oder „Buddenbrooks“-Lesung im Dezember – „Kunst im Zimmer“ bietet für die folgenden Monate in lockerer Wohnzimmer-Atmosphäre eine bunte Palette an Kunst und Kultur und eine Plattform für alle, die Freude daran haben. „Ich hoffe, dass sich das Projekt zu einer Kulturzelle entwickelt und im Bewusstsein der Detmolder festigt“, sagt Anke Drewes. „Es ist schön, wenn Leute aus verschiedenen Bereichen ins Gespräch kommen und den Mut finden, sich auszuprobieren“, fügt Grit Asperger hinzu.